Sanierung der Verrohrung unter dem Tennisplatz in Grasleben; Verabschiedung des Bauprogramms
Beschluss:
Der Bau- und Umweltausschuss rät dem Verwaltungsausschuss, dem Gemeinderat folgende Beschlussfassungen zu empfehlen:
a) Abstimmung über die auszuwählende Variante
Der Gemeinderat der Gemeinde Grasleben beschließt, die Verrohrung unter dem gemeindeeigenen Tennisplatz in Grasleben nach Variante 1 der vorliegenden Entwurfsplanung des Ingenieurbüros Weinkopf zu sanieren.
Abstimmungsergebnis: 5 Nein-Stimmen
Der Gemeinderat der Gemeinde Grasleben beschließt, die Verrohrung unter dem gemeindeeigenen Tennisplatz in Grasleben aus wirtschaftlichen Gründen nach Variante 2 der vorliegenden Entwurfsplanung des Ingenieurbüros Weinkopf zu sanieren.
Abstimmungsergebnis: Einstimmig Der Gemeinderat der Gemeinde Grasleben beschließt, die Verrohrung unter dem gemeindeeigenen Tennisplatz in Grasleben nach Variante 3 der vorliegenden Entwurfsplanung des Ingenieurbüros Weinkopf zu sanieren.
Abstimmungsergebnis: 5 Nein-Stimmen b) Die Verwaltung wird ermächtigt, die erforderlichen Arbeiten auszuschreiben. Das Ergebnis der Ausschreibung wird dem Verwaltungsausschuss mitgeteilt. Abstimmungsergebnis: Einstimmig
Protokoll:
Auf die Nachfrage von Ratsmitglied Storm, warum die Vorlage erst kurzfristig vorgelegt wurde, erklärt Herr Nitsche, dass es noch Abstimmungsbedarf mit dem Planer gab und die Vorlage sofort nach Fertigstellung per E-Mail, über das Ratsinformationssystem und per Post an die Ratsmitglieder übermittelt wurde. Er betont, dass die abschließende Beschlussfassung auf Wunsch der Ratsmitglieder im Gemeinderat getätigt werde und daher nach der heutigen Sitzung noch Gelegenheit sei, das Thema innerhalb der Fraktionen zu besprechen. Im Fachausschuss ginge es zunächst darum, die Planung vorzustellen.
Auf weitere Nachfrage von Ratsmitglied Storm erläutert Herr Nitsche, dass ein Ortstermin nicht vorgesehen sei, da die örtlichen Verhältnisse auf den Plänen zu erkennen seien und vor Ort, aufgrund der Tatsache, dass sich die Verrohrung in der Erde befindet, nichts Weiteres zu sehen sei. Er führt aus, dass die Tennisplätze zwischenzeitlich gesperrt werden mussten, inzwischen aber teilweise wieder freigegeben werden konnten und erwähnt, dass hierzu Absprachen mit dem Tennisverein erfolgt seien. Weiterhin erklärt Herr Nitsche, dass ein gewisser Zeitdruck bestehe, da die Maßnahme im Herbst durchgeführt werden soll und gibt anschließend das Wort an Herrn Weinkopf.
Dieser entschuldigt sich für die späte Fertigstellung der Planungsvarianten und erklärt dies damit, dass auf das Ergebnis der Bodengutachten gewartet wurde, um diese auch in die Kostenplanung aufnehmen zu können.
Im Folgenden erläutert Herr Weinkopf den bisherigen Ablauf, der mit einer Kamerabefahrung deren Ergebnisse in den Plänen dargestellt seien, begonnen habe. Es habe sich gezeigt, dass die Verrohrung teilweise komplett eingebrochen sei und sich Hohlräume über den zusammengebrochenen Abschnitten gebildet hätten. Er teilt mit, dass die Bodenverdichtung mittels eines Künzelstabes mit ca. 5cm Durchmesser ermittelt worden sei und dieser an einer Stelle einfach „durchfiel“. Anhand der Pläne zeigt er auf, welche Abschnitte sanierungsbedürftig seien und betont, dass ein Teil der Verrohrung bereits in der Vergangenheit vom Tennisverein erneuert wurde. Herr Weinkopf erklärt, dass der Einbau eines DIN 600er-Rohres ausreichend sei und als Material der Verrohrung verschiedene Optionen bestünden (z.B. GFK, Kunststoff, Steinzeug, Stahlbeton).
Herr Weinkopf erläutert die unterschiedlichen Planungsvarianten.
Zu Variante Nummer eins, der offenen Bauweise, teilt er mit, dass diese sehr aufwendig sei und hier auch die Belastung des Bodens eine große Rolle spiele, die sich dies auf die Kosten auswirke. Die Entnahme von drei Proben habe ergeben, dass die Belastung teilweise aus einer Mischung aus Asche, Bauschutt und Boden (bewertet mit Faktor Z2) bestehe und teilweise nur aus Bauschutt (Einstufung gemäß LAGA größer als Z2, Einstufung gemäß DepV in DKIII). Er erklärt, dass Entnahmen mit einem Wert größer als Z2 nicht auf jeder Deponie abgelagert werden dürften, wodurch wiederrum hohe Entsorgungskosten entstünden. Die geschätzten Baukosten belaufen sich für die Variante 1 auf 220.200 € brutto.
Im Anschluss erklärt Herr Weinkopf die von der Verwaltung empfohlene Variante 2, die aus einer Mischung aus offener und geschlossener Bauweise bestehe. Er erläutert, dass an der Stelle, an der das aktuelle Rohr nicht eingestürzt ist, ein neues, selbsttragendes Rohr in das bestehende Rohr eingeschoben werde und es sich dabei um eine Länge von etwa 55 Metern handle. Der dann bestehende Hohlraum zwischen den Rohren werde später verfüllt, ein Hohlraum über den Rohren bestehe hier laut Prüfung nicht. Der eingefallene Abschnitt würde bei dieser Variante in offener Bauweise freigelegt und erneuert werden. Die geschätzten Baukosten für die Variante 2 belaufen sich auf 171.700 € brutto.
Da Ratsmitglied Storm fragt, woher man wisse, dass neben der eingestürzten Stelle das Rohr nicht unterspült wurde, erklärt Herr Weinkopf, dass man dies erst sehe, wenn der Zugang offen gelegt sei. Er fährt fort, indem er erläutert, dass die Zuläufe aus dem Lappwald freigelegt werden sollten und überströmende Gitter eingesetzt werden sollten.
Ratsmitglied Storm regt an, die zukünftige Zuwegung zu den Einläufen zu bedenken, woraufhin Herr Nitsche erläutert, dass der Zugriff auch zukünftig mit einem Langarmbagger von der Böschung aus erfolgen müsse. Eine Zuwegung herzustellen, sei aufgrund der vorhandenen Topographie schwierig. Zudem gehöre das Gelände nicht der Gemeinde.
Herr Weinkopf teilt weiterhin mit, dass der Tennisplatz 3 als Bauplatz verwendet werden solle. Da dieser laut Aussage des Tennisvereins zukünftig nicht mehr benötigt werde, erfolge die Wiederherstellung als Wiese. Zudem bringe sich der Tennisverein mit ein, indem der Zaun durch die Mitglieder ab- und wieder aufgebaut werde.
Ratsmitglied Thielecke erscheint zur Sitzung (17:27 Uhr). Zu Variante Nummer drei erläutert Herr Weinkopf, dass ein neuer Kanal an anderer Stelle als bisher verlegt werden würde, der bestehende Rohreinbruch allerdings trotzdem behoben werden müsste. Er führt aus, dass es sich um eine offene Bauweise handele und Aufwand und Kosten im Vergleich zu den anderen Varianten immens hoch wären. Die Baukosten für diese Variante wurden mit 251.900 € brutto geschätzt, wobei das Ergebnis des Bodengutachtens bei Variante drei noch nicht mit einberechnet wurden sei. Würde man dies machen, ergäbe sich eher eine Summe von mehr als 300.000 Euro.
Ratsmitglied Storm regt an, eine neue Verrohrung an der Waldseite entlang der Tennisplätze zu schaffen, die eingebrochene Verrohrung zusammenzupressen und eine weitere Rückhaltefläche hinter den Tennisplätzen Richtung Kurhaus zu schaffen, um diese als Biotop zu nutzen. Er fragt, ob dies überhaupt geprüft wurde und generell möglich sei.
Herr Nitsche teilt mit, dass eine solche Variante aufgrund der topographischen Verhältnisse nicht geprüft worden sei, da der Tennisplatz dann eventuell regelmäßig unter Wasser stehe.
Herr Weinkopf erwidert, dass man die Gefahr des Zusammensturzes wegen der bestehenden Hohlräume trotzdem beseitigen und außerdem eine neue Trasse finden müsste. Würde man das machen, wäre man in einem wasserrechtlichen Verfahren, was das Vorgehen komplizierter mache. Bei Variante zwei sei ein wasserrechtliches Verfahren nicht notwendig. Zudem sei die Situation aktuell nahezu perfekt, da der Tennisplatz als Wall diene und das anfallende Niederschlagswasser in der Senke des Lappwaldes wie in einem Rückhaltbecken gesammelt wird. Wenn man seitens der Politik der Meinung sei, man brauche zusätzlichen Rückhalteraum, könnte man eine Prüfung der vorgeschlagenen Variante durchführen. Dies sei allerdings eine komplett andere Maßnahme, als die hier vorgegebene.
Herr Nitsche fügt an, dass ein zweites Rückhaltebecken aus Sicht der Verwaltung nicht nötig sei, weil bereits eines vorhanden und die Gemeinde rechtlich verpflichtet sei, das Wasser aus dem Wald abzuleiten.
Ratsmitglied Storm spricht an, dass das Wasser seiner Meinung nach aktuell zu wenig gedrosselt werde und befürchtet, dass dies zukünftig weiterhin der Fall sein werde, woraufhin Herr Weinkopf nochmal betont, dass statt des jetzigen 1000er Rohres ein 600er Rohr verbaut werde. Zudem habe man sich mit der Frage beschäftigt, eine Drossel und eine Überlaufstelle in das neue Rohr einzubauen.
Auf Nachfrage von Ratsmitglied Jaeger erklärt Herr Weinkopf, dass bei Variante zwei eine Bauzeit von etwa drei Monaten zu erwarten sei und erhebliche verkehrliche Einschränkungen voraussichtlich nicht entstünden, da die Einrichtung des Baulagers auf dem Tennisplatz geplant sei.
Er führt aus, dass die Kostenkalkulation schlecht planbar sei, da es aufgrund der aktuell sehr hohen Auftragslage der Unternehmen zu deutlich höheren Summen kommen könnte. Hier müsse das Submissionsergebnis abgewartet werden müsse. Seiner Meinung nach sei eine öffentliche Ausschreibung die wirtschaftlichste Vorgehensweise.
Auf Nachfrage von Ratsmitglied Grudke wird weiterhin erklärt, dass die Lebenserwartung der verschiedenen Variante identisch mit den Abschreibungszeiten sei und mindestens 50 Jahre umfasse.
Ausschussvorsitzender Nitschke bedankt sich bei Herrn Weinkopf und führt die Beschlussfassung herbei, indem er über alle drei Varianten und Punkt b) einzeln abstimmen lässt.
|