Verabschiedung
a) des Haushaltsplanes für das Haushaltsjahr 2008 - mit Anlagen -
b) der Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2008
c) des Haushaltskonsolidierungskonzeptes
Beschluss:
Es ergehen folgende Beschlüsse: a) Der Rat der Gemeinde Mariental beschließt den Haushaltsplan 2008 – mit Anlagen – b) Der Rat der Gemeinde Mariental beschließt die Haushaltssatzung 2008 c) Der Rat der Gemeinde Mariental stellt das Haushaltssicherungskonzept und den Haushaltssicherungsbericht fest
Abstimmungsergebnis: a) einstimmig b) einstimmig c) einstimmig
Protokoll:
Ratsherr Luckstein betont, dass der Haushaltsplan 2008 für ihn der zweite Haushaltsplan ist über den er entscheiden muss. Der Haushaltsplan wurde intensiv im Verwaltungsausschuss diskutiert und es gab auch wieder einige Zuschussanträge. Die Bezuschussung gerade für die Kinder- und Jugendarbeit ist selbstverständlich, da die Zukunft der Gemeinde Mariental von ihnen abhängt. Für die SPD hat die Kinder- und Jugendarbeit eine sehr hohe Priorität und der Fraktionsvorsitzende zählt alle diesbezüglichen Zuschussanträge noch einmal auf. Die Haushaltssituation der Gemeinde Mariental ist nicht die Beste und es hat sich ein stattlicher Fehlbetrag angesammelt. Um dies wieder in den Griff zu kriegen, muss leider auch der Bürger stärker belastet werden und deshalb kommt man um eine Erhöhung der Realsteuern nicht herum. Die SPD-Fraktion möchte ein Signal setzen, dass auch die Ratsmitglieder bereit sind zu sparen und stellt daher den Antrag die Fraktionszuschüsse zu streichen.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende beauftragt die Verwaltung eine erneute Verwaltungsvorlage zu erarbeiten, um die Änderung der Gebührensatzung für den Kindergarten wieder zurückzunehmen, das heißt auch wenn ein Kind für das dritte Kindergartenjahr vom Land bezuschusst wird, sollen die Vergünstigungen für ein zweites bzw. drittes Kind trotzdem gewährt werden. Auch schlägt er für das neue Jahr vor, Energiesparmaßnahmen zu prüfen und eventuell günstigere Energieanbieter zu suchen.
Der Fraktionsvorsitzende der Marientaler Fraktion, Ratsherr Worch, erklärt, dass sich seine Fraktion sehr intensiv mit dem Haushalt beschäftigt hat. Bei 975.000,-- € Schulden ist die Gemeinde Mariental laut Rechnungsprüfungsbericht schon bald handlungsunfähig. Das heißt es kann nicht mehr viel gemacht werden, aber wenigstens bei der Kinder- und Jugendarbeit sollte nicht gespart werden. Ratsherr Worch erklärt, dass seiner Fraktion der Antrag der SPD zur Abschaffung der Fraktionszuschüsse bekannt ist und auch Zustimmung findet. Auch die erneute Änderung der Gebührensatzung für den Kindergarten würde seine Fraktion begrüßen, wobei er aus dem Rechnungsprüfungsbericht zitiert, in dem der Deckungsgrad im Kindergarten als zufriedenstellend bezeichnet wird.
Die Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion, Ratsfrau Bartsch, berichtigt Ratsherrn Worch in Bezug auf die Schuldenhöhe, die tatsächlich fast 2 Mio. Euro beträgt. Auch die finanzielle Situation des Kindergartens hat sich im Haushaltsjahr 2007 verschlechtert und kann nicht mit dem Prüfungsbericht von 2006 verglichen werden. Dem Haushaltsplan 2008 wird die CDU-Fraktion zustimmen, so wie sie auch der Erhöhung der Realsteuern ohne Bedingungen zustimmt, weil es einfach sein muss, um die Gemeinde Mariental aufrecht zu erhalten. Wenn nicht alles versucht wird, um die Schulden zu verringern, wird der Haushalt irgendwann nicht mehr genehmigt werden.
Ratsherr Günther stellt den Antrag, dass die Haushaltsstelle 678000 „Zuschuss an Fraktionen“ auf Null gesetzt wird. Der Rat der Gemeinde Mariental beschließt entsprechend mit 6 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen.
Gemeindedirektor Bäsecke stellt fest, dass im Verwaltungshaushalt ca. 500.000,-- Euro an laufenden Ausgaben mehr ausgegeben werden müssen als eingenommen werden. Im Verwaltungshaushalt stellt sich die Situation so dar, dass es ein strukturelles Defizit von rd. 230.000,-- € gibt und einen Fehlbetrag aus 2007 von rd. 806.000,-- €. Zuzüglich der Bankkredite von ca. 1 Mio. Euro ergibt sich eine Verschuldung von ca. 2 Mio. Euro für die Gemeinde Mariental. Trotzdem müssen einige Investitionen betätigt werden, z. B. im Bereich der Gemeindestraßen muss der Bereich Dammröder Berg / Dahlienplatz für ca. 20.000,-- € saniert werden. Der Wasserverband bekommt 2.900,-- € für die Straßenentwässerung. Bei der Straßenbeleuchtung soll für 4.000,-- € ein Dimmersystem eingeführt werden, um mittelfristig die Kosten zu senken. Für die Aufbesserung der Bestuhlung im Gemeindezentrum sind 2.000,-- € vorgesehen. Des Weiteren soll ein Rasentraktor für 9.000,-- € angeschafft werden, der auch dem SV Mariental zur Verfügung gestellt wird. Ursprünglich wollte der SV Mariental selbst ein Gerät anschaffen und hat hierfür einen Zuschuss von 9.000,-- beantragt, aber es ist sinnvoller, wenn dieses Spezialmähgerät direkt der Gemeinde untersteht. In der Hoffnung ein weiteres Baugrundstück „Am Bärendenkmal“ zu verkaufen, wurden Einnahmen von 8.000,-- € in den Haushalt eingestellt und eventuell kommen durch den Ver- kauf des Teilgrundstücks für die Parkplatzfläche der Fa. Steinecke noch Einnahmen von 12.000,-- € hinzu. Alle Investitionen können ohne weitere Kreditaufnahmen aus der Rücklage getätigt werden.
Gemeindedirektor Bäsecke erklärt, dass in § 1 der Haushaltssatzung im Verwaltungshaushalt der Ausgabenbetrag auf 1.481.200,-- € gesenkt werden kann, da die Fraktionszuschüsse wegfallen. Der Betrag von 900.000,-- € in § 4 dient dazu, das überzogene Konto abzudecken. In § 5 wurden bereits die neuen Hebesätze der Realsteuern eingearbeitet.
Gemeindedirektor Bäsecke erklärt, dass der Gesetzgeber von den Kommunen bei einem nicht ausgeglichenen Haushalt die Ausarbeitung eines Haushaltskonsolidierungskonzeptes verlangt, um aufzuzeigen, wie die Kommune die Schulden wieder zu bereinigen beabsichtigt. Aus eigener Kraft wird dies aber nicht möglich sein, da von Bund und Land immer mehr Aufgaben auf die Kommunen übertragen werden, aber es steht nicht mehr Geld zur Verfügung. Durch die Erhöhung der Hebesätze bleibt zwar auch etwas für die Gemeinde über, aber gleichzeitig erhöhen sich auch die Abgaben an die Samtgemeinde, den Kreis und das Land. Auch im Haushaltssicherungskonzept müssen die 700,-- € für die Zuschüsse an Fraktionen gestrichen werden.
Neuerdings muss auch ein Haushaltssicherungsbericht erstellt werden, um den Erfolg der Haushaltssicherungsmaßnahmen zu dokumentieren.
Stv. Bürgermeister Günther erklärt, dass, wann immer es ging um Entscheidungen gerungen wurde, um Einsparungsmöglichkeiten zu schaffen. Wir können machen was wir wollen, allein kommt die Gemeinde aus den Schulden nicht raus. Die Mitglieder des Gemeinderates sind sich einig, dass ein gesundes Gemeindeleben unbedingt erhalten werden muss.
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