Verabschiedung
a) des 1. Nachtragshaushaltsplanes für das HHJahr 2007 mit Anlagen
b) der 1. Nachtragshaushaltssatzung für das HHJahr 2007
c) des Haushaltskonsolidierungskonzeptes (Fortschreibung der Fassung zum Haushaltsplan 2007)
Beschluss:
Beschlussempfehlung
Der Finanz- und Haushaltsausschuss empfiehlt dem Gemeinderat, den 1. Nachtragshaushaltsplan und die 1. Nachtragshaushaltsatzung für das Haushaltsjahr 2007 –mit Anlagen – zu beschließen und das Haushaltskonsolidierungskonzept (Fortschreibung der Fassung zum Haushaltsplan 2007) festzustellen.
Abstimmungsergebnis: 3 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme, 1 Stimmenthaltung
Protokoll:
Der Kämmerer, Herr Sauerborn, verweist auf die Verwaltungsvorlage Nr. 24 a und erläutert die Veränderungen gegenüber dem Haushaltsplan 2007.
Verwaltungshaushalt
UA 0000
Bei den Ausgaben für Ehrungen und Repräsentationen stehen noch lediglich 200,- Euro zur Verfügung, sodass der Ansatz um 300,- Euro erhöht werden muss, um die bis zum Jahresende benötigten Präsente für Jubilare bezahlen zu können.
UA 3660
Durch den Verkauf von Chroniken und insbesondere durch die erhobenen Standgebühren für den Frühjahrsmarkt konnten Mehreinnahmen von 300,- Euro erzielt werden.
UA 4640
Im Bereich der Kindergärten werden monatlich voraussichtlich 2.000,- Euro mehr an Zuschüssen für die Ganztagsbetreuung ausgegeben. Da die Ganztagsbetreuung nach Beschlussfassung frühestens im September beginnt, wird mit Mehrausgaben von insgesamt 8.000,- Euro kalkuliert.
UA 5600
Durch den Sturm „Kyrill“ wurde das Pavillon beschädigt, was neben der Reparatur der Rasensprenganlage zu Mehrausgaben von 2.700,- Euro führte. Die Erstattung für den Sturmschaden führt zur Erhöhung des Ansatzes bei vermischten Einnahmen auf 2.600,- Euro.
UA 7600 Für das alte Forsthaus wurde Besteck erworben. Die Ausgaben betrugen ca. 1.560,- Euro und mussten bis dato überplanmäßig zur Verfügung gestellt werden.
UA 8800
Aufgrund der gestiegenen Energiepreise reichen die vorhandenen Mittel für die Bewirtschaftung des Grundvermögens nicht aus. Der Ansatz wird um 1.500,- Euro erhöht.
UA 9000
Der große Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen ist der Hauptgrund für die Erstellung des Nachtragshaushaltsplanes. Aufgrund eines Gewerbesteuervorauszahlungsänderungsbescheides bekommt die Gemeinde 1.020.074,00 Euro weniger an Gewerbesteuern als ursprünglich erwartet. Durch zwischenzeitliche Mehreinnahmen von anderen Betrieben wird der Ansatz um insgesamt 887.400,- Euro reduziert. Der neue Einnahme-Ansatz wird folglich weniger als die Hälfte des geplanten Ansatzes ausmachen.
Der Vermögenshaushalt bleibt unberührt.
Ratsherr Gröger erkundigt sich, inwieweit sich die Gewerbesteuermindereinnahmen auf die Umlagen (Samtgemeinde-, Kreis- u. Gewerbeumlage) auswirken.
Gemeindedirektor Bäsecke entgegnet, dass die Auswirkungen erst im folgenden Jahr zum Tragen kommen.
Ratsherr Gröger hat eine Aufstellung für die letzten 4 Jahre gefertigt und musste feststellen, dass aufgrund der vielen Umlagen der Gemeinde kaum noch etwas von der Gewerbesteuer übrigbleibt. Der Gemeindedirektor bejaht dies und erklärt, dass der Hebesatz des Landkreises sehr hoch ist.
Ratsherr Storm erkundigt sich, ob nach der Erstellung der Vorlage 24 ein neuer Bescheid vom Finanzamt eingegangen ist, da der neue Ansatz aus der Vorlage 24a wesentlich höher ist. Kämmerer Sauerborn antwortet, dass sämtliche große Änderungen, die sich bis zur Ratssitzung ergeben, eingearbeitet werden. In der ersten Vorlage wurden die Messbescheide einer großen Firma berücksichtigt, die es erforderlich macht, den Nachtrag zu verabschieden. In der neuen Vorlage sind sämtliche Firmen zusammengefasst.
Des Weiteren verweist Ratsherr Storm auf den § 4 der Haushaltssatzung, in dem der Höchstbetrag für Kassenkredite auf 1.2000.000 Euro festgesetzt wird, sowie auf den hohen Fehlbetrag, der durch den Nachtrag entstehen wird. Er bedauert, dass die Vorlage keine Lösungsmöglichkeiten zur Minimierung des Fehlbetrages enthält.
Gemeindedirektor Bäsecke erklärt, dass die neue Haushaltssatzung mit einem entsprechenden Kassenkreditlimit zur Ratssitzung vorgelegt wird. Des Weiteren führt er aus, dass die Anpassung der Hebesätze an den Landesdurchschnitt bei der Haushaltsplanung 2007 als Konsolidierungsmöglichkeit genannt wurde. Weitere Vorschläge können nicht unterbreitet werden, da der Haushalt kaum noch freiwillige Ausgabepositionen enthält. Bei den über- und außerplanmäßigen Ausgaben, die in den Nachtrag einfließen, handelt es sich um Kleinbeträge. Die wesentlichen Zahlen kommen aus dem Unterabschnitt: Steuern, allgemeine Zuweisungen und Umlagen. Es ist für Grasleben unmöglich, Gewerbesteuereinbußen von einer Million auszugleichen. Gemeindedirektor Bäsecke berichtet, dass die Samtgemeinde keine Bedarfszuweisungen bekommt, mit der Begründung sie sei noch nicht arm genug. Neben Büddenstedt gilt Grasleben als zweitstärkste Kommune im Landkreis. Des Weiteren erklärt der Gemeindedirektor, dass der Kassenkredit so hoch ist, weil die Steuern zu vier Fälligkeiten eingenommen werden; die Kasse muss jedoch das ganze Jahr über liquide sein.
Auf die Anfrage des Ratsherrn C. Nitschke, wie hoch Kassenkredite sein dürfen, antwortet Gemeindedirektor Bäsecke, dass sie nach der Richtschnur der Aufsichtsbehörde das sechsfache des Haushaltsvolumens ausmachen dürfen.
Ratsherr Storm erkundigt sich nach dem Ansatz von 20.000 Euro für die Verkehrszählung. Ferner bemängelt er, dass ständig Beschlüsse gefasst werden, was noch gemacht werden muss, aber sich nicht damit befasst, wie man von den hohen Fehlbeträgen runterkommt.
Gemeindedirektor Bäsecke entgegnet, dass die Verkehrszählung noch nicht im VA besprochen wurde. Weiterhin führt er aus, dass der Herrscher des Haushaltes weder der Kämmerer noch der Gemeindedirektor sei, sondern der Rat, da dieser die Beschlüsse fasst.
Ratsherr J. Nitschke führt aus, dass es sich bei diesem Nachtragshaushalt um die Fortschreibung des verabschiedeten Haushaltsplanes 2007 handelt. Sobald sich das Zahlenmaterial ändert, ist die Gemeinde verpflichtet, die Zahlen durch Nachtrag anzupassen.
Ratsherr C. Nitschke erkundigt sich, was passieren würde, wenn der Rat einen Haushaltsplan nicht beschließt. Gemeindedirektor Bäsecke erläutert, dass der vorliegende Haushaltsplan 2007 dann bis Ende des Jahres gelten würde. Im Jahr 2008 würde die vorläufige Haushaltsführung beginnen, welche lediglich Ausgaben erlaubt, zu denen die Gemeinde verpflichtet ist. Eine Erhöhung der Hebesätze sowie die Durchführung von Investitionen wären nicht möglich. Bei der Planung der Haushaltes ist man dazu verpflichtet, die Einnahmen und Ausgaben so genau wie möglich zu schätzen.
Ratsherr Gröger bittet, künftig bei den Gewerbesteuern nicht so hoch zu kalkulieren.
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