Gebietsänderungsvertrag der Gemeinde Rennau als Mitgliedsgemeinde der
Samtgemeinde Grasleben und der Stadt Helmstedt
Beschluss:
BGM Minkley lässt über folgenden Beschlussvorschlag abstimmen:
Der Rat der Gemeinde Rennau beschließt , dem Fusionsvertrag zwischen dem Land Niedersachsen, dem Landkreis Helmstedt, der Stadt Helmstedt, der Samtgemeinde Grasleben sowie der vier Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Grasleben einschließlich der sechs Anlagen und dem Gebietsänderungsvertrag zur Fusion der Stadt Helmstedt mit der Samtgemeinde Grasleben und den vier Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Grasleben zuzustimmen.
Die Ratsmitglieder stimmen geheim ab. Die Ratsmitglieder Krüger und Blau zählen die Stimmen aus.
Abstimmungsergebnis: 4 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen
Protokoll:
SGB Bäsecke berichtet, dass vier Beschlüsse zur Fusion bereits gefasst wurden: Gemeinderat Mariental (Zustimmung), Gemeinderat Grasleben (Ablehnung), SG-Rat (Zustimmung), Stadtrat Helmstedt (Zustimmung). Zusätzlich zu den Gebietsänderungsverträgen wurde nach den Gesprächen mit dem BGM Schobert eine Protokollnotiz erstellt, in der die Befugnisse der Ortsräte sichergestellt werden. Die Fusion soll als eine Möglichkeit des Schuldenabbaus gesehen werden.
RH Krüger fragt an, welche Auswirkungen der Beschluss des SG-Rates für die Gemeinde Rennau hat. SGB Bäsecke erläutert, dass der Beschluss als Legitimierung für die Unterschrift des SGB auf den Gebietsänderungsverträgen erforderlich war. Die Gemeinde Rennau ist eine eigenständige Gebietskörperschaft und entscheidet somit nur für sich selbst. Der Beschluss des SG-Rates hat keine Auswirkungen und keine bindende Wirkung für den GR Rennau.
RH Wehrstedt bemängelt, sehr wenig Zeit zum Einlesen in die Verträge gehabt zu haben. Er fragt an, ob es die Ortschaften Rottorf und Ahmstorf nach der Fusion nicht mehr gibt. SGB Bäsecke entschuldigt sich für die kurzfristige Zustellung der Verträge und erläutert, dass die jetzigen Namen auf den Ortstafeln nicht verändert werden.
RH Gläser bemängelt, dass andere Optionen in Bezug auf eine Fusion nicht eingehend geprüft wurden. Im Vertrag sind viele Lücken enthalten, bis 2017 sind starke Sparmaßnahmen erforderlich, sodass man befürchten muss, die bestehenden kommunalen Einrichtungen schließen zu müssen. Der starke Zeitdruck und der Drang seitens der Stadt Helmstedt und des Samtgemeindebürgermeisters kamen ihm einer Erpressung gleich. Die SPD-Fraktion sieht die Fusion sehr kritisch. SGB Bäsecke erwidert, dass der Vorschlag zur Bildung einer Einheitsgemeinde kein Interesse ausgelöst hat. Die SG Nord-Elm und Velpke hatten ebenfalls kein Interesse an einer Fusion mit der SG Grasleben bekundet. Wenn man die Beschlüsse über die Fusion erst in 2012 fasst, steigt der auszugleichende Fehlbetrag um 1,1 Mio. €.
BGM Minkley fragt an, wie es nun weitergeht, da der Gemeinderat Grasleben einen ablehnenden Beschluss gefasst hat. SGB Bäsecke erläutert, dass falls nur eine Gemeinde gegen die Fusion stimmt, ein Denkmodell denkbar wäre, diese Gemeinde aus den Berechnungen herauszunehmen. Diese Entscheidung liegt aber beim Land.
RH Michel beantragt, eine geheime Abstimmung durchzuführen. Er erläutert, dass es immer noch offene Fragen zum Vertrag gibt, auch nach der Zahlung der Entschuldungshilfe bleibt ein Fehlbetrag bestehen. Die Hebesätze werden auf ein überdurchschnittliches Landesniveau angehoben, das Ortstrecht wird sich verändern. Ein klares Ziel ist aus den Verträgen nicht erkennbar. SGB Bäseke erwidert, dass das Ziel sei, die freiwilligen Leistungen zu kürzen und einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen.
GD Nitsche berichtet zum Ortsrecht, dass die Hauptsatzung wegfallen würde. Die Satzungen zum Erschließungsbeitragsrecht bleiben ähnlich, die Straßenausbaubeitragssatzung ist in Helmstedt günstiger. Die Hundesteuersatzung wird auf Helmstedter Beträge angepasst (60,00 € Ersthund, 84,00 € Zweithund). Die Hebesätze der Realsteuern sind in Rennau sehr günstig. Im Falle einer Fusion wäre die Erhöhung der Hebesätze eine Konsolidierungsmaßnahme. Auf Anfrage des RH Michel teilt GD Nitsche mit, dass über die Brenntage in Zukunft der neue Stadtrat entscheidet, gegenwärtig hat der SG-Rat die Entscheidungsgewalt darüber.
RH Wehrstedt ist darüber verwundert, dass die Stadt Helmstedt zwei Stellen ausgeschrieben hat, obwohl im Gebietsänderungsvertrag als Ziel Personalkosteneinsparung festgelegt ist.
Die Sitzung wird um 20.20 Uhr unterbrochen, um BGM Schobert das Wort zu erteilen. Nach seiner Aussage, sind keine Stellen bei der Stadt Helmstedt ausgeschrieben, sondern beim Landkreis Helmstedt. Er teilt das Abstimmungsergebnis im Helmstedter Stadtrat mit: 31 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen bei 34 anwesenden Ratsmitgliedern. Außerdem wurde die Regelung über die Unterhaltung der gemeindeeigenen Wege modifiziert: Die Unterhaltung in der Gemeinde Rennau läuft weiterhin über die Realverbände.
Die Sitzung wird um 20.25 Uhr fortgesetzt.
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